Abgesicherter
Modus: Die klassische Reparatur-Option
startet Windows in einer abgespeckten Form. Bei
Problemen mit Autostart-Tasks oder Treibern ist sie
häufig erfolgreich. Während des Bootvorgangs drücken Sie
dazu wiederholt auf <F8> und wählen dann die
Start-Option „Abgesicherter Modus“. Wenn dieser Modus
noch funktioniert, können Sie fehlerhafte Programme oder
Treiber dort deaktivieren.
Treiber zurücksetzen: Die Start-Option
„Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration“
erreichen Sie ebenfalls mit der Taste <F8> beim
Bootvorgang. Sie eignet sich ausschließlich bei
Treiberproblemen, weil sie die Hardware-Konfiguration,
die beim letzten erfolgreichen Windows-Start gesichert
wurde, in die aktuelle Registry zurückschreibt.
Bootsektor
reparieren: Falls der Startvorgang schon
nach wenigen Sekunden abbricht, sind möglicherweise
der Bootsektor und das Bootmenü (Boot.INI) defekt. Um
diese zu reparieren, müssen Sie zunächst die
Wiederherstellungskonsole starten. Booten Sie Ihren
Rechner dazu mit der Windows-CD, drücken Sie bei der
ersten Aufforderung auf <R>, wählen Sie eine
Windows-Installation aus, und geben Sie dann das
Kennwort Ihres „Administrator“-Kontos ein. Bei XP Home
ist dieses Kennwort standardmäßig nicht gesetzt,
drücken Sie hier einfach <Return>. Anschließend
führen Sie nacheinander die drei folgenden Befehle
aus:
fixmbr
fixboot
bootcfg /rebuild
Abschließend geben
Sie „exit“ ein, um den Rechner neu zu starten.
Ntldr und
Ntdetect wiederherstellen: Wenn der
Bootvorgang mit der Fehlermeldung „NTLDR fehlt“
abbricht, müssen Sie noch den NT-Loader von der
Windows-CD nachinstallieren. Starten Sie dazu die
Windows-Wiederherstellungskonsole wie oben
beschrieben. Geben Sie dann folgende Befehle ein – wir
gehen im Beispiel davon aus, dass die Bootpartition
C:\ und das CD-Laufwerk D:\ ist:
d:
cd i386
copy ntldr c:\
copy ntdetect.com c:\
Mit dem Befehl „exit“
starten Sie Ihren Rechner anschließend neu.
Der richtige
Zeitpunkt für die Reparatur-Installation
Wenn alle vorher beschriebenen Maßnahmen
nichts gebracht haben und Sie immer noch vor einem
schwarzen Bildschirm sitzen, können Sie die
Reparatur-Installation ausprobieren. Eine solche
Reparatur funktioniert allerdings nur, wenn das System
auf der Setup-CD das gleiche ist, das Sie installiert
haben.
Es gibt eine Reihe von Problemen, die sich meist nicht
allein mit diesem Verfahren beheben lassen: Hat ein
Virus oder Wurm das System befallen, bleibt er
möglicherweise weiter bestehen. Wenn Sie den Schädling
entfernen können (beispielsweise über ein externes
System wie Knoppix oder Bart PE), danach aber immer
noch ein Systemproblem haben, ist die
Reparatur-Installation die richtige Wahl.
Die Methode
empfiehlt sich auch, wenn die genaue Fehlerursache
nicht bekannt ist: Sie können davon ausgehen, dass
eventuell defekte oder gar fehlende Systemdateien
repariert werden. Meistens hilft die
Reparatur-Installation, wenn Ihr Windows XP den
Start verweigert, nachdem Sie die Hauptplatine
ausgetauscht haben. Der Grund für die Probleme: Die
vorhandenen Gerätetreiber kommen mit der neuen
Platine nicht klar. Während der
Reparatur-Installation wird die neue Hardware
erkannt und der passende Treiber – falls vorhanden –
installiert. Im Idealfall können Sie das System
danach ohne Einschränkungen genauso weiternutzen wie
vor dem Eingriff (nachdem Sie es eventuell bei
Microsoft neu aktiviert haben).
Die
Grenzen: Die Reparatur-Installation kann
in vielen Teilen der Registry keine
Fehlkonfigurationen beheben. Ebenso wenig kann sie
kaputte Treiber reparieren. Natürlich korrigiert sie
auch keine Fehler in Anwendungen oder eine schwächer
werdende Rechnerleistung.
Spezialfälle
Wenn sich die Reparatur-Installation starten lässt,
läuft sie meist problemlos durch. Achten Sie jedoch
vor der Aktion darauf, ob einer der folgenden
Spezialfälle zutrifft. Diese können den Erfolg der
Reparatur in Frage stellen.
Bei vorinstalliertem XP ohne SP 3 droht
Datenverlus
Falls Sie einen Rechner mit vorinstalliertem
Windows XP besitzen und das Service Pack 3 noch nicht
installiert haben, dann befindet sich möglicherweise
eine Datei mit dem Namen Undo_Guimode.TXT im
Verzeichnis \Windows\System32. Wenn Sie in diesem Fall
die Reparatur-Installation starten, kann es passieren,
dass die Dateien und Einstellungen des
Standard-Benutzers („\Dokumente und
Einstellungen\Default User“) gelöscht werden. Haben
Sie keine Sicherungskopie zu Hand, sind die Daten
dauerhaft verloren. Ebenfalls bedroht sind
Verknüpfungen im Startmenü aller Benutzer („\Dokumente
und Einstellungen\All Users\Startmenü“) sowie alle
Dokumente im Verzeichnis „\Dokumente und
Einstellungen\All Users\Gemeinsame Dokumente“.
Ursache dafür ist
laut Microsoft, dass das Setup aufgrund der
Undo_Guimode.TXT davon ausgeht, dass die
Installation zuvor fehlgeschlagen ist. Mit den
Angaben aus der Textdatei wird das System wieder auf
einen früheren Stand gebracht. Dabei werden die
genannten Dateien gelöscht.
Um das Problem zu
lösen, löschen Sie einfach die TXT-Datei manuell.
Wenn Ihr System nicht mehr lauffähig ist, starten
Sie dazu die Wiederherstellungskonsole wie in dem
Punkt "Das kommt vor einer Repartatur-Installation"
beschrieben und geben anschließend die Befehle
cd /system32
del undo_guimode.txt
ein. Mit
installiertem Service Pack 3 tritt das Problem nicht
mehr auf.
IDE-Treiberprobleme:
Besser
auf Standard setzen
Wenn Sie die Reparatur-Installation nur
aufgrund eines Hauptplatinen-Wechsels durchführen,
müssen Sie darauf achten, dass es nicht zu
Konflikten zwischen dem IDE-Treiber der alten
Platine und der neuen Hardware kommt. Am besten
de-installieren Sie den alten IDE-Treiber, bevor Sie
die Platinen austauschen. Dazu öffnen Sie unter
„Systemsteuerung, System, Hardware“ den „Geräte
Manager“, klappen „IDE ATA/ATAPI-Controller“ aus,
klicken mit der rechten Maustaste auf den
IDE-Controller und wählen „Deinstallieren“.
Sollte das Kind jedoch bereits in den Brunnen
gefallen sein und Ihr Windows-Start nach
Platinenwechsel und Reparatur-Installation mit einem
Blue Screen enden, dann hilft Ihnen unser Tipp
„System übertragen: So bringen Sie Windows auf neue
Hardware“.
6. Die
Reparatur-Installation lässt sich nicht starten
Eventuell erhalten Sie beim Versuch, die
Reparatur-Installation zu starten, immer den
Bildschirm 3b statt 3a ( siehe Fußleiste unten auf
dieser Seite). Der wahrscheinlichste Grund dafür
ist eine fehlende oder kaputte Boot.INI. Anhand
der Einträge in dieser Datei erkennt das
Setup-Programm bereits vorhandene
Windows-Installationen. Um sie zu reparieren,
starten Sie die Windows-Wiederherstellungskonsole
und geben
bootcfg /rebuild
ein. Beim nächsten Versuch, die
Reparatur-Installation zu starten, sehen Sie den
Bildschirm 3a und können somit normal
weitermachen.
Updates & Service Packs
Nach einer Reparatur-Installation von Windows ist
alles beim Alten – fast: Was allerdings fehlt,
sind alle Updates und Service Packs, die Sie im
Laufe der Zeit über die Online-Aktualisierung
eingespielt haben. Der Grund: Nachdem alle
vorhandenen Systemdateien durch diejenigen von der
Windows-CD ersetzt wurden und diese CD
möglicherweise keinerlei Service Packs enthält,
ist Ihr System danach ebenfalls ungepatcht.
Dadurch ergeben sich mögliche Angriffsziele für
Datenspione und Schädlinge, die Sie schnell
schließen sollten.
pcwSPIntegrator:
Windows-CD
mit Service Pack
Im Falle einer Reparatur- oder auch
Neu-Installation sparen Sie viel Zeit, wenn Sie
eine Windows-XP-CD mit bereits eingebautem
Service Pack 3 (SP) vorbereitet haben. Ein
Service Pack integrieren Sie in die bestehenden
Setup-Dateien mit der Slipstream-Methode. Dabei
werden die alten Originale von Microsoft durch
die neueren Systemdateien ersetzt und die
Installationsinformationen neu geschrieben.
PC-WELT-Tool
verwenden: Am bequemsten binden Sie
das Service Pack 3 mit unserem pcwSPIntegrator
in Ihre Setup-Dateien ein. Alles, was Sie
zusätzlich brauchen, ist Ihre Windows-XP-CD
und die SP3-Datei
WindowsXP-KB835935-SP3-DEU.EXE.
Anschließend starten Sie das Script
pcwSPIntegrator.HTA und aktivieren die
Klickbox neben dem Laufwerk, das Ihre original
Win-XP-CD enthält. Im nächsten Schritt klicken
Sie neben dem „Pfad zum Zielverzeichnis“ auf
„>>“ und wählen einen Ordner aus, in dem
die aktualisierten Setup-Dateien landen
sollen. Achten Sie darauf, dass mindestens 1,5
GB freier Platz zur Verfügung stehen. Eine
Zeile weiter unten klicken Sie ebenfalls auf „>>“
und öffnen die SP3-Datei. Wenn Sie die
Klickbox neben „Bootfähiges ISO-Image anlegen“
aktivieren, lässt sich die aktualisierte
XP-SP3-CD bequemer brennen. Abschließend
wählen Sie „Service Pack integrieren“.
Das
macht unser Tool: Das Script
kopiert zunächst alle Dateien der CD in das
Unterverzeichnis \CDRoot des
Zielverzeichnisses. Im nächsten Schritt wird
der Bootsektor der CD ausgelesen, damit das
bootfähige Image erzeugt werden kann. Danach
wird Service Pack 3 in die bestehenden
Setup-Dateien integriert. Das geht über
folgenden Befehl:
WindowsXP-KB835935-SP3-DEU.EXE /pass ive
/Integrate:
<
Zielverzeichnis
> \CDRoot
Im letzten
Schritt bündelt das Tool den Inhalt des
Verzeichnisses zu einem bootfähigen Image,
das im Zielverzeichnis abgelegt wird. Dieses
Image enthält ein vollständiged Abbild der
Boot-Disc. Sie schreiben es mit einer
beliebigen Brenn-Software auf CD. Bei Nero 6
geht das beispielsweise über „Rekorder,
Image brennen“.
Wenn Sie
eine Reparatur-Installation mit dieser CD
durchführen, werden die aktuelleren
Systemdateien aus Service Pack 3 automatisch
mitinstalliert. Lediglich die neueren
Updates müssen Sie dann noch
nachinstallieren.
pcwPatchLoader: Updates
offline nachinstallieren
Mit dem Service Pack 3 alleine ist Windows
XP in puncto Sicherheit noch lange nicht auf
aktuellem Stand. Seit Microsoft das SP 3
veröffentlicht hat, haben sich mehr als 50
Sicherheits-Updates in Form von Hot Fixes
angesammelt. Sie alle müssen installiert
werden, bevor Sie das erste Mal online
gehen. Andernfalls laufen Sie Gefahr, dass
sich Ihr PC trotz SP 3 beim ersten Besuch im
Netz Viren und Würmer einfängt – auch wenn
Sie nur die Windows-Update-Site aufrufen.
PC-WELT-Tool einsetzen:
Abhilfe schafft hier der pcwPatchLoader
1.3.1 . Mit unserem Script können Sie die
Setup-Dateien aller relevanten
Sicherheits-Updates herunterladen und bei
Bedarf in einem Rutsch installieren.
Achtung:
Falls Sie die Reparatur-Installation
aufgrund eines Platinentausches
durchführen möchten, dann lassen Sie das
Script pcwPatchLoader zuvor auf Ihrem
System arbeiten. Wenn Sie die
Reparatur-Installation aber in Folge eines
Defekts durchführen, dann müssen Sie den
pcwPatchLoader zunächst auf einem anderen
Rechner laufen lassen, der auf einem
möglichst aktuellen Update-Stand ist.
Idealerweise führen Sie auf diesem PC erst
noch das Windows-Update aus und starten
den Rechner dann neu. Wichtig ist ferner,
dass auf dem anderen Rechner das gleiche
System installiert ist wie bei Ihnen, zum
Beispiel Windows XP Home Edition.
Updates
besorgen: Um sich die
Setup-Dateien der Updates zu besorgen,
entpacken Sie das
pcwPatchLoader1.3.1-Archiv in einen
beliebigen Ordner und starten das
enthaltene Script pcwPatchLoader.HTA.
Klicken Sie dann auf die Schaltfläche „>>“
neben dem Feld „Haupt-Zielverzeichnis“,
und bestimmen Sie einen Ordner, in dem die
Updates vom Script abgelegt werden sollen.
Wenn Sie den Rechner eines Bekannten
nutzen, sollten Sie zum Beispiel ein
USB-Laufwerk wählen, das Sie mitgebracht
haben. Alternativ bietet sich ein
temporäres Verzeichnis an, dessen Inhalt
Sie später mit einem beliebigen
Brennprogramm auf eine CD schreiben.
Im
nächsten Schritt stellen Sie eine
Internet-Verbindung her und klicken auf
die Schaltfläche „Überprüfen“. Nun lädt
unser kleines Utility einige
Hilfs-Anwendungen herunter und prüft das
System auf relevante Sicherheits-Updates.
Diese erscheinen dann im Programmfenster
in der „Updateliste“. Über einen Klick auf
„Laden“ werden die Dateien in Ihr
„Haupt-Zielverzeichnis“ heruntergeladen.
Updates
installieren: Anschließend
kopieren Sie den pcwPatchLoader samt dem
„Tools“-Ordner auf das mitgebrachte
USB-Laufwerk und schließen es danach an
Ihrem eigenen Rechner an. Nach dem Aufruf
des pcwPatchLoaders wählen Sie als
„Haupt-Zielverzeichnis“ den Ordner, der
alle Updates enthält, und klicken dann auf
„Installieren“. Unser Utility prüft nun
Ihr Windows-System auf noch nicht
installierte Sicherheits-Updates, die sich
im Haupt-Zielverzeichnis befinden, und
installiert sie automatisch.
Aktualisierung
fertigstellen: Nach Abschluss
des Installationsvorgangs starten Sie
Ihren Rechner neu, verbinden sich mit dem
Internet und laden eventuell noch fehlende
Patches manuell von der Website
www.windowsupdate.com herunter. Wundern
Sie sich nicht: Der PatchLoader arbeitet
nicht etwa unvollständig. Unterschiedliche
Konfigurationen der Systeme können jedoch
dazu führen, dass Updates bei Ihnen
benötigt werden, bei Ihrem Bekannten
nicht. Durch den Besuch auf der
Windows-Update-Seite gehen Sie auf Nummer
sicher, dass wirklich alle für Ihre
Windows-Version relevanten
Aktualisierungen eingespielt sind.